Am morgen war es bereits recht windig, sodass wir beschlossen haben, heute den Sonnensektor auszuprobieren. Schnell waren wir dort – aber wo war der Wind? Nicht mal ein kleines Lüftchen ging. Die Routen waren sehr technisch, schwierig und die Temperaturen luden so gar nicht mehr zum Klettern ein.


Nicht mal beim Sichern gabs ein wenig Schatten. Wir hatten ziemlich schnell genug von der Hitze und haben beschlossen eine Wanderung in die Schlucht hinab zum „Auge des Zyklops“ zu machen. Das soll ein schöner Wasserfall sein, der in einen einladenden Badepool plätschert und somit das ideale Tagesziel darstellt. Ein Weilchen sind wir bergab gelaufen, aber als wir gesehen haben, wie weit es noch bergab geht und der Gedanke daran, dass man das alles auch wieder rauf muss, hat der mit dem dickeren Bauch von uns beiden so gar nicht zugesagt. Also erstmal gemütlich Pause, Picknick und dann gings zurück. Heuschnupfen war dann heute auch noch so ein fieses Thema: keine Ahnung was hier blüht, aber pausenloses Niesen und Schniefen war angesagt.

Zurück am Bus erstmal im Schatten von den Strapazen (waren eigentlich gar keine – hat sich aber so angefühlt) und dann kam ein Albaner aus dem Dorf vorbeischlendert und hat uns zu sich nach Hause eingeladen. Das konnten wir nicht ausschlagen und so sassen wir kurz darauf bei ihm auf der Terrasse und haben Wasser getrunken und albanische Früchte – Hedi – gegessen. Süss-säuerlich-erfrischend. Die Unterhaltung fand per Google-Translate statt und hat ganz gut funktioniert. Fiqiri, wie er heisst, hat erzählt, dass immer wieder Kletterer vor allem aus Deutschland, aber auch aus Frankreich, der Schweiz oder Polen im Dorf aufschlagen und alle schon beim ihm zu Gast waren. Er ist begeisterter Sammler und so hat er einen Ordner mit Briefen von seinen Gästen und einen weiteren mit Geldscheinen aus aller Welt – dabei sogar Reichsmark! Immer wieder hat er albanische Musik angestellt und fröhlich getanzt.

Seine Frau war wesentlich zurückhaltender und hat uns immer wieder nachgeschenkt und natürlich durfte dann auch der obligatorische Raki nicht fehlen!

So hat der Tag doch noch ein schönes Ende genommen, bevor wir Krraba wieder verlassen haben, Richtung Tirana.