Die Übergabe des Kletterführers hat reibungslos geklappt und wir konnten diesen in einem Café abholen – leider ohne Tarik anzutreffen, weil er arbeiten musste. Immerhin haben wir jetzt wieder eine gute Planungsgrundlage.
Heute gings in den Vulin Potok Canyon zum Klettern und schon der Zustieg war wieder mal spannend. Ein Steig zieht sich durch die schmale Schlucht mit einigen Steilstufen zum kraxeln und man fühlt sich wie im Dschungel: Überall raschelt, pfeift und surrt irgendwas herum und hier und da versteckt sich eine Schlange geschwind vor uns. In diversen Wasserlachen tummeln sich Frösche und um unsere Köpfe herum surren tausende Viecher – zum Glück keine Stechmücken.
Das Klettergebiet Balagaj ist eines der grössten in Bosnien und besteht aus diversen einzelnen eher kleinen Sektoren. Weil es in der Sonne affig heiss war, war auch die Auswahl eher klein und wir starteten in einen gemütlichen Schattensektor. Dass hier nicht viel geklettert wird, sieht man an dem vielen Grünzeug in den Routen und Dani rupft fleissig Kräuter, Blumen, Gras und Büsche aus der Wand, sodass für mich die Kletterei jeweils ganz cool ist. Der Sektor, auf den wir eigentlich ein Auge geworfen hatten, war noch in der Sonne, aber sobald sich Wolken zeigten, sind wir hin und sind noch zwei Routen geklettert. Ein coole, grossgriffige Tufaroute und eine zweite, die eigentlich gleich schwer sein sollte, Dani aber den letzten Nerv und die letzte Kraft gekostet hat. Nix mit grossgriffig 🙂
Grad in der Nähe des Canyons befindet sich die grösste Quelle Europas – Balagaj vodenica. Klingt spektakulär, ist aber letztendlich nur eine grosse dunkle Höhle im Fels aus der jede Menge Wasser strömt. Sehenswerter war das sich direkt daneben befindliche historische Sufi-Kloster.
Danach haben wir einen kleinen Eko-Camping, den wir bereits unterwegs gesehen hatten, aufgesucht. Ein total herzliches Pärchen betreibt diesen kleinen Camping und hat uns bereits die Ankunft mit frisch gepflückten Kirschen und feinem Gebäck (sowas wie Milka Tender nur selbstgemacht ;-)) versüsst. Wir waren die einzigen Gäste und somit hatten wir natürlich den Platz an der Pole-Position am Fluss: